Wir starten in die Fjord-Landschaft. Es ist traumhaftes Wetter, eher zu heiss für Norwegen und die kommenden Tage sind wir bis Abends nur noch in kurzen Hosen und Sandalen unterwegs. Der Hardangerfiord und später Sorfjorden sind nahezu kitschig. Die Ufer sind mit Obst- und Beerenplantagen gesäumt, die Bäume und Stauden prall behangen und alles leuchtet in üppigen Farben. Am Sorfjorden finden wir einen kleinen Camping (Eikhamrane Camping). Wir versuchen unser Anglerglück, „erschlagen“ aber nur einen Seestern.
Die Weiterfahrt zum Eidfjord anderntags führt über super enge Strassen. Am Mittag sind wir schon da, stellen uns Beachfront auf den Kjærtveit Camping und geniessen den Ausblick über den Fjord. Für den nächsten Tag haben wir ein Motorboot gemietet. Während 6h angeln wir, aber die Fische wollen einfach nicht anbeissen. Wir geniesesn es auf dem Wasser zu sein. Zum Abkühlen an diese heissen Tag machen wir Fussbäder und geniessen dabei die Aussicht. Am nächsten Tag besuchen wir das Hardanger-NP-Museum, das ganz neu gemacht ist und sehr gut vielerlei wissenswertes über Fauna und Flora der Hardangervidda präsentiert. Nun sind wir neugierig geworden und schlagen den Weg über die Hardangervidda ein. Die Landschaft ist toll, karg mit vielen Moosen und Flechten, in der Ferne präsentiert sich ein Gletscher. Wir suchen einen Übernachtungsplatz zum frei stehen, werden aber nicht so recht fündig, sodass wir schliesslich den Østerbø Fjellstove Camping ansteuern. Dies erweist sich als echter Glücksfall. Er ist sehr idyllisch gelegen, ruhig und am Rande eines kleinen Sees. Die Natur ist sehr beeindruckend und wirkt unberührt. Da ragen riesige Gräser aus dem Wasser, das Wasser ist glasklar und lässt den Blick frei auf ein Beet von Steinen. Schliesslich geht es weiter über eine super steile, enge Strasse. Es gibt mehrere Kehr- und Rundtunnels, bis wir schliesslich am Auerlands-Fjord sind. Dann geht es durch den längsten Strassentunnel nach Laerdalsoye, wo bis das Lachszentrum besuchen. Dieses hat uns sehr gut gefallen, „klein aber fein“ und wir konnten viel Spannendes und Wissenswertes über Lachse erfahren. Da sich schlechtes Wetter ankündigt, entscheiden wir uns spontan, einen Abstecher zum Nigardsbreen zu machen. Einen Tag soll das Wetter noch halten (nun, so schlimm war es dann mit dem Wetter doch nicht, es hat eine einzige Nacht geregnet und nachfolgend war es etwas bedeckt, aber trocken). Wir suchen einen Platz in der Nähe des Nationalparks und übernachten in Gaupne auf dem Sandvik Camping. Am anderen Morgen fahren wir etwas früher los und waren schon um 08.30 Uhr beim Gletscher-Parkplatz. Das frühe dort sein war eine gute Entscheidung, es war dort und auf dem Wanderweg noch kaum etwas los. Mit dem Boot setzen wir über zum Seeende und kraxelten durch die Felsblöcke zur Gletscherzunge los. Unsere Befürchtung, dass man wie beim Briksdal-Gletscher kaum noch etwas sieht, erwies sich zum Glück als unbegründet. Die Gletscherzunge ist imposant, die Gesteinsblöcke ebenso. Es ist unglaublich zu sehen, mit welcher Wucht das Wasser und das Eis dieselben geformt haben. Die Jungtourer haben Spass, über die Felsen zu kraxeln und sammeln Eisstücke. Schliesslich wandern wir entlang des Sees über einen abwechslungsreichen Weg zum Parkplatz zurück. Immer wieder zeigen sich kleine Wasserfälle, es geht über kleine Leitern und kurz vor Schluss finden wir ein poolartiges Becken, wo wir unsere heiss-gelaufenen Füsse kühlen und erfreuen uns ob dieser grossartigen Natur. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Camping Nigardsbreen und besuchen das Gletscher-Museum, das ausser dem tollen Gebäude uns nicht so spannend vorkommt.