An den Saltstraumen machen wir einen längeren Halt. Wir wollen nach dem letztjährigen Angel-Desaster nochmals unser Anglerglück versuchen. Und wo kann man besser angeln, als bei den Saltstraumen, wo die Fische durch die enge Meeresmündung und den starken Gezeiten-Strom in Massen schwimmen.
Tatsächlich, unser jüngst-Tourer fischt bald einen grossen Seelachs, den wir dann am Abend genüsslich verspeisen.
Eine weitere Abwechslung finden wir im Polar-Park, einem Tierpark für Raubtiere, Elche Polarfüchse, Moschusochsen usw. Es ist ein toller Park und wir haben Glück, dass es nicht gerade aus Kübeln giesst, wie Stunden zuvor.
Auf der Weiterfahrt und kurz vor der finnischen Grenze überkommt uns die Lust, Finnland noch etwas warten zu lassen und Richtung Nordkapp zu fahren. Bei dem Wetter kann man draussen sowieso nicht viel unternehmen und in der gemütlichen Catalogo-Stube lässt es sich bestens durch die Landschaft gondeln. In Alta besuchen wir noch das Museum, in welchem Steinzeit-Zeichnungen gezeigt werden. Es ist sehr schön gemacht, aber bei dem kalten, windigen und nassen Wetter können wir nicht lange draussen verweilen.
Weitergeht es - das Nordkapp wartet. Die Landschaft wird jetzt immer nordischer, was uns sehr gut gefällt und endlich hört es auch auf, zu regnen. Etwa 100 km vor dem Nordkapp finden wir einen wunderschönen Platz in einer Bucht nähe Porsanger zum Übernachten. Kurz vorher haben wir eine Rentierherde entdeckt und wir erhoffen uns, am Abend noch weitere zu sichten. Diese tauchen zwar nicht mehr auf, stattdessen entdeckt unser Jungtourer „gumpige Fische“. Also geht es mit Anglerausrüstung los zum Wasser. Tatsächlich fangen Jungtourer und Herr Tourer 4 Fische, was für ein feinen Genuss beim Abendessen sorgt!
Am nächsten Morgen zeigen sich endlich erste blauen Stellen am Himmel, juhu! Die Fahrt zum Nordkapp ist genau nach unserem Geschmack: arktische karge Landschaft, immer wieder Buchten und Berge - einfach gigantisch. Sicher von Vorteil ist, dass wegen Corona auf der Strasse sehr wenig los ist. Bei strahlend blauem Himmel treffen wir am Nordkapp ein - was für ein Wetterglück wir doch haben! Wir stellen uns „beachfront“ und geniessen ab Mittag die Sonne, die frische Luft und das Draussensein.
Am Nachmittag besuchen wir das Nordkapp-Center, das einen schönen Film über die Jahreszeiten zeigt. Am Abend nehmen wir wieder unseren Platz „beachfront“ ein und beobachten fortan das Sonnenspektakel.
Die Zeit bis Mitternacht verkürzen wir mit einem Jass, hören nordische Musik und gehen zwischendurch immer wieder zum Nordkapp-Monument, das wohl nie so wenig besucht ist, wie dieses Jahr.
Erst um 2 Uhr wird es uns zu kalt und wir fallen bei strahlendem Sonnenschein der Mitternachtssonne glücklich ob dem Erlebnis und müde ins Bett. Bei der Helligkeit können wir aber nicht so recht schlafen, sodass wir um 8 Uhr schon wieder aufjucken. Nun geht es die Nordkapp-Strasse gemütlich zurück, Richtung Finnland. Das Wetter ist fantastisch, die Landschaft gigantisch: nordisch, zerklüftet und rau, dazwischen immer wieder eine Bucht mit stahlblauem Meer und roten Häusern und wir sehen viele Rentiere.
Am Mittag machen wir halt in einer wunderschönen Fjord-Ecke, wir picknicken und die Jung-Tourer tummeln sich am Strand. Am späten Nachmittag gehts dann über die Grenze nach Finnland.
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